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Zur Historie von Experimental- / Amateurfunk in Wismar und der Ingenieur-Akademie

Kurzwellen-Antennen

Die Kurzwellenantennen über dem Laboratorium am Baumweg. In den zwanziger und dreißiger Jahren ein prägendes Erscheinungsbild. (zur besseren Darstellung wurden die Antennendrähte im Foto links leicht nachgezeichnet)

 Zum Vergleich das Originalfoto:

 

 

NEU! Wichtiger Hinweis

Das Foto in nebenstehender Collage (mit Link) rechts ist im Nov. 2022 als Fälschung entlarvt worden!

Eine nun notwendige Überarbeitung der Seite folgt in Kürze.

Die ersten Funkantennen

Die ersten Sender waren Löschfunken-/ Maschinensender, die technisch bedingt im Langwellen- bzw. im unteren Mittelwellenbereich arbeiteten. Diese Wellenlängen erforderten lange Antennendrähte bzw. Antennengebilde mit großen Abmaßen, insbesondere bei gewünschter großer Reichweite. Die Signale waren sehr oberwellenbehaftet und die nutzbare Bandbreite schnell begrenzt. Besonders ein Problem beim Empfang. Die ersten Empfänger - Detektorempfänger - waren recht unempfindlich, wenig selektiv und nicht großsignalfest. Einen Teil der empfangsseitigen Probleme lösten Rahmenantennen.

Erste amateurmäßige KW-Antennen

Bücher wie „Der praktische Radioamateur“ von (Günther und Fuchs,1924) schildern „...bewährte Hochantennen“, die aus der Zeit der Detektor-Empfänger stammen. Für diese war eine möglichst große Antennenleistung wichtig. Das war nur mit „Freiantennen“ realisierbar. Meist als L- oder T-Antenne. Eine T-Antenne war beim Vorhandensein von zwei hohen Abspannpunkten mit einfachen Mitteln möglich. Die erforderliche mechanische Länge von λ/4 für den „senkrechten Draht-Strahler“ wurde oft nicht erreicht, so dass kapazitiv verlängert werden musste. Diese Dachkapazität wurde durch einen (oder mehrere) isoliert angebrachten, horizontal verspannten Draht (Drähte) in großer Höhe realisiert. Mittig verbunden mit dem Vertikalstrahler(-Draht, ggf. auch mehrere) führte dieser zum Ausgangskreis des Senders.

 

 

Wismars Antenne von 1928

So ist die auf Wismars QSL-Karte von 1928 beschriebene Antenne für den praktischen Funkbetrieb als T- oder L-Antenne interpretierbar: die (horizontale) Länge von 4 m in einer Höhe von 18 m. Und als Gegengewicht Draht von 2,5 m Länge in 2,5 m Höhe. Passende Abspannpunkte/Maste fanden sich tatsächlich auf den Dächern. Einige davon sind bis heute noch erhalten!

Weitere Antennenkonstallationen zur Forschung in Wismar

Auf dem Foto zu sehen sind spezielle Abspannpunkte Vorbereitung der Installation von Draht-Antennen. Mittig auf den Dachfirsten sind jeweils noch Fangstangen für den Blitzschutz zu sehen.

 

 

Laboratorium Ende zwanziger Jahre

Es ist eine Ansicht vom Baumweg aus mit Blick auf Zeichensaal und Seminarraum im Mittelbau. Der vordere Teil mit dem Schornstein gehören zum Maschinentechnischen Labor.

Hochantennen als Blitzschutz beworben

Der Funktechnische Verein (F.V.T.) Berlin kämpfte 1925 gemeinsam mit dem V.D.E. (Verein Deutscher Elektrotechniker) gegen die verschärften Bauauflagen, die den Aufbau von Hochantennen in den Städten stark einschränken sollten. Um mehr Akzeptanz für die "Außenluftleiter" zu erlangen, warb man so auch mit dem sich bei sachgemäßer Installation ergebenen besseren Blitzschutz des Hauses. (aus "Funkbastler" von 1925/1926)