jüdischer Dozent Dipl.-Ing. Herbert Kohn; an der Akademie seit 1919
Signatur: 0254 Titel: Reichstagswahl vom 29. März 1936
Enthält u. a. den Vermerk über die Aberkennung des Wahlrechts für den jüdischen Dozenten Kohn von der Ingenieur-Akademie 10. Juni 1936.
Laufzeit: 1935-1936
Als Sohn jüdischer Eltern wurde Herbert Kohn am 9.2.1888 in Donji, Österreich/heutiges Kroatien, geboren. Anfang August 1916 bis Mitte März 1918 diente Herbert Kohn dem österreichischen Heer als Frontkämpfer und verlor 1917 sein rechtes Auge. 1918 erhielt Herbert Kohn seinen Militärpass und 1919 die deutsche Staatsbürgerschaft, woraufhin er 1922 nach Wismar in die Lindenstraße 34 zog. (lt. Ausweis vom 7. Juni 1924 allerdings Lindenstr. 50)
Quelle: https://www.landesmuseum-mv.de/stolpersteine-in-wismar-2022/familie-kohn/
in der Scheuerstraße 1
+++Aktuell 24. Mai 2022 in Wismar+++
Auch diesen drei jüdischen Akademie-Dozenten wird auf diese Weise Erinnerung zuteil:
Im Rahmen des Projekts Stolpersteine forschten 2021 und 2022 SchülerInnen des Gerhart-Hauptmann-Gymnasiums Wismars zu vertriebenen jüdischen Dozenten der Ingenieur-Akademie und stellen nun in einem virtuellen Museum der Stiftung Mecklenburg die Ergebnisse vor.
Im Zusammenhang der neu geschaffenen Abt. Kraft- und Luftfahrzeugwesen liegt ein Schriftstück von Mai 1937 vor, in dem auf das "Ausscheiden der städtischen Bauräte" Böttger, Krause, Stierle und Kohn" verwiesen wird.
Die Familie zog zunächst nach Berlin. 1939 emigrierte die Familie Kohn nach Shanghai. 1948 wanderte die Familie nach Israel weiter. Im Alter von 70 Jahren starb Herbert Kohn am 20.2.1958 in Haifa, Israel. Hella Kohn verstarb am 14. 3. 1982 und ihre gemeinsame Tochter, Jutta Kohn, am 13. 05. 2013, beide ebenfalls in Haifa, Israel.
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