Dipl.-Ing. Wilhelm Hornbostel, ausgebildeter Elektrotechniker, seit 1937 in Wismar.
Geboren am 11.04.1880 und ursprünglich vom Technikum Strelitz kommend,
Das nachfolgende Foto zeigt ihn im Dozentenkollegium des Technikums Strelitz 1925, wo Hornbostel bereits vor Wismar tätig war. Die links gelb gerahmte Person zeigt Dipl.-Ing. Wilhelm Hornbostel, rechts Moses Nikolaus Toroptzew.
In der Liste des Deutschen Funk-Kartells von 1925 findet sich ein Mecklenburg-Strelitzer Radio-Klub e.V. Geleitet durch den Studienrat Dr. Michaelis und einem Steuerassistenten Bossow als Stellvertreter. Als Geschäftsstelle wird der Sandberg 1 in Neustrelitz benannt.
Im September 1925 gründete sich am Technikum Strelitz (Strelitz ab 1931 Stadtteil von Neustrelitz) ein Funkverein Strelitz als Ortsgruppe des Funkvereins Niederdeutschland. Der 1. Vorsitzende war Dipl.-Ing. Wilhelm Hornbostel, dem 2. Vorsitzenden Studenten (stud. ing.) Lissauer und mit dem Schriftführer und Kassenwart Kaatz. - In der Rufzeichenliste der ARRL vom September 1928 taucht (bislang einmalig) das Rufzeichen auf - EK4ABJ / EK waren in Deutschland ab dem 01.02.1927 - xx.xx.1929 gültigen Rufzeichen.
Das ist etwas kurios, da 12 Jahre später (1937) Hornbostel (wie auch die ganze Strelitzer Fachrichtung Elektrotechnik) zur Akademie Wismar zu wechseln hatte... Wilhelm Hornbostel wird sich in Wismar dann zwar nicht mehr dem Amateurfunk widmen, aber nach Ende des II. WK beim Neuanfang einer nun staatlichen Bau- und Ingenieurschule Wismar tauchten aus dem alten Kaderbestand nur zwei Namen auf – Anton Willert und eben Wilhelm Hornbostel. Und beide waren mal ursächlich mit dem Amateurfunk verbunden...
Vom ursächlich bereits 1875 als Polytechnikum in Buxtehude gegründeten und 1890 eröffneten Technikum Strelitz (ab 1931 Stadtteil von Neustrelitz) wechselte 1937 die dort seit ca. 1894 ansässige Abteilung Elektrotechnik nach Wismar und damit deren wichtigsten Vertreter, die Dozenten Dipl.-Ing. Wilhelm Hornbostel und Ing. Moses Nikolaus Toroptzew. Beide Dozenten konnten auf mehr als zehn Jahre Industrieerfahrung und beim Wechsel nach Wismar auf bereits 16 bzw. 14 Jahre (Toroptzew) Dozententätigkeit verweisen.
Ebenfalls 1937 waren die Abteilungen für Maschinenbau sowie Flugzeug- und Automobilbau an die in Wismar bestehende Ingenieur-Akademie verlegt worden, im Gegenzug die Abteilung Bauwesen nach Neustrelitz.
Zum 1. April 1939 erhielten beide Schulen die Reichsanerkennung und waren damit den Staatslehranstalten gleichgestellt. Der am 11. April 1880 geborene Dipl.-Ing. Hornbostel nahm in Strelitz bereits 1925 eine herausragende Stellung ein. Zum 50-jährigen Schuljubiläum durfte Hornbostel die Laudatio halten. Die Abteilung ET bestand hier bereits seit 1894, also gut 15 Jahre vor der in Wismar. Somit gehörte Hornbostel an der Ingenieur-Akademie nun zu den dienstältesten Hochschullehrern.
Unter den 17 Dozenten für einen Neuanfang einer nun staatlichen Bau- und Ingenieurschule Wismar tauchten aus dem alten Kaderbestand nur zwei Namen auf – Wilhelm Hornbostel und Anton Willert. Sie wurden erneut mit der Ausbildung von Elektrotechnikern betraut.[1] Grundbedingung einer Übernahme war (zumindest anfangs/der Autor) die Nichtmitgliedschaft in der NSDAP. Wie und ob dabei allerdings das Kriegsverdienstkreuz von 1942 bei Willert Bewertung fand, ist nicht bekannt.
[1] M. Schubert, KDT; 80 Jahre - Aus der Geschichte der Ingenieurausbildung in Wismar, Nachrichtentechnik Elektronik/Sonderheft der KDT, Heft 4/1988 S. 123-127.
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