Für den Empfang kam der Rahmenantenne eine besondere Bedeutung zu und sie wurde deshalb auch in der Lehre gesondert beachtet. Ermöglichte sie für tragbare Funkgeräte um unteren Bereich der Kurzwelle überhaupt erst eine halbwegs angepasste Antenne, so war sie erst recht für Peilzwecke und Störsignalausblendungen (gerade auch bei Großempfangsanlagen) unabdingbar.
Die Laborfotos zeigen deutlich eine Rahmenantenne – befestigt (drehbar) an der Decke. Für den praktischen Funkbetrieb dürfte diese (magnetische) Antenne als reine Empfangsantenne genutzt worden sein. Als gut handelbare Richtantenne, war sie gleichzeitig gut geeignet, richtungsabhängig Störsignale auszublenden.
Etwa 1923/24 kam dieser Polizei-Funkempfänger zum Einsatz. Ein Art Polizei-Rundfunkgerät, beschrieben im "Das Neue Universum" von 1924. Da halbwegs wellenmäßig angepasste Drahtantennen bei den verwendeten Frequenzen im unteren KW-Bereich für ein tragbares Gerät indiskutabel waren, lag die Lösung in einer Rahmenantenne.
Polizeiradioempfänger (Typenbezeichnung U45-300?)
Mehr… Weniger…Der Einsatz von Rahmenantennen wurde frühzeitig publiziert. Oft nur als Ersatzantenne wie auch für Fälle, wo der Aufbau einer Freiantenne nicht erlaubt wurde oder wo man bewusst auf Erde und Blitzschutz verzichten wollte.
Interessant dann doch die gute Richtwirkung, was auch die Möglichkeit einschloss, Störer auszublenden. „Die Strahlungsfähigkeit der Rahmenantenne ist sehr gering. ...Die Gefahr…mit Rückkopplung… benachbarte Stationen (zu) stören, (ist) stark herabgemindert…(wichtig) solange es noch ungeschickte Amateure gibt.“ [1] Aber auch, „…dass die Großfunkstellen ihren Empfangsverkehr durchweg auf Rahmen abwickeln (so die Empfangsstelle Geltow bei Potsdam der Transradio A.-G., die vier Rahmen in einem Raume von Bukarest, Rom, Moskau, Barcelona und mit einem fünften, gesondert aufgestellten Rahmen von Neuyork empfängt), sollte dem fortschrittlichen Amateur zu denken geben… man kann im selben Zimmer mit mehreren auf verschiedene Wellen abgestimmte und nach verschiedenen Richtungen orientierten Rahmen ohne gegenseitige Beeinflussung empfangen.“„Für den Amateur kommen Rahmen von 1-2 m Durchmesser in Betracht, die am besten… sich um ihre senkrecht stehende Achse drehen…“
[1] „Der praktische Radioamateur“, Hanns Günther und Dr. Franz Fuchs, Stuttgart, Franckh‘sche Verlags. 1924
Foto: …Rahmenempfänger…/Transradio/...und Braun'sche Rahmenantenne Geltow Seitenlänge 17m/ Mast 25m
Prof. Dr. phil. nat. Abraham Robert Esau (siehe Seite "Forschung und Lehre") kehrte bei Kriegsende zu Telefunken zurück, wo er sich besonders auf dem Gebiet des Übersee-Empfangs auszeichnete, den er durch moderne Mittel bedeutend vervollkommnen konnte. Seiner Initiative ist die Erstellung einer Doppelrahmen-Empfangsanlage mit einigen Kilometern Basis in Geltow bei Potsdam zu danken, die sich zur Großempfangsstation der Transradio-Gesellschaft für drahtlosen Überseeverkehr entwickelte.
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