geboren am 7. August 1867, Mathematiker und Chemiker; angestellt als Dozent für Mathematik und Naturwissenschaften
Nur Dr. Hasse und der ET-Leiter Dipl.-Ing. Servus behielten in der Zeit der 1. WK ihre Festanstellung. Elf weitere Lehrer waren jeweils nur für Monate befristet eingestellt.
Die Ehefrau von Dr. Hasse war niemand Geringeres als Sella Hasse (geb. Schmidt).
1878 in Bitterfeld geboren und in Berlin aufgewachsen begann ihre künstlerische Karriere mit privatem Zeichenunterricht 1896. Ab 1902 wurde sie Schülerin bei Käthe Kollwitz im Verein der Berliner Künstlerinnen 1867 e. V. (der VdBK 1867 ist heute noch existent). Mit der zehn Jahre älteren Kollwitz begann eine langjährige Freundschaft.
Bereits 1899 heiratete Sella Hasse den elf Jahre älteren Mathematiker und Chemiker Dr. Robert Hasse. Aus beruflichen Gründen ihres Ehemannes zog die Familie im Jahr 1904 zunächst von Berlin nach Hamburg. Hier war Sella Hasse als Pressezeichnerin tätig. Robert Hasse folgte dem Ruf nach einem Dozenten für Mathematik und Naturwissenschaften nach Wismar, wohin die Familie 1910 von Hamburg übersiedelte.
Studenten äußerten zu der Zeit immer mal wieder den Wunsch, man möge einen zusätzliche Kurs des Aktzeichnens anbieten. Und tatsächlich - es war dann der Oberingenieur Dipl.-Ing. Friedrich Hornung, der am 10. Oktober 1910 in seiner Funktion als stellv. Akademiedirektor bereit war, dieses Ansinnen dem Rat der Seestadt Wismar als offizielle Ratsanfrage schriftlich vorzutragen. Zur Bekräftigung des Ansinnens wurde Sella Hasses Befürwortung mit herangeführt.
(der im Brief bei Selle Hasse vorangestellte Doktortitel färbte wie zu dieser Zeit üblich „standesgemäß“ von Ihrem Ehemann ab…)
In Hamburg war gerade ihr Lithographie-Zyklus „Hafenarbeiter“ (1908-1910) entstanden. Aber auch
Aktzeichnungen waren ihr nicht fremd, wie der Sitzende(r) weibliche Akt als Kohlezeichnung auf Papier überzeugend verdeutlicht. (http://www.artnet.de/künstler/sella-hasse )
Sella Hasse veröffentlichte noch längere Zeit in den "Mecklenburgischen Monatsheften":
Unter der Direktion Schmidt war Dr. phil. Robert Hasse sechs Jahre tätig. Nur Dipl.-Ing. Servus mit zehn Jahren, gefolgt von Dipl.-Ing. Eduard Schmidt acht Jahren hatten eine längere Dienstzeit zu verzeichnen.
Am Abend des 8. Mai 1919 starb Dr. Robert Hasse im Alter von nur 52 Jahren in Wismar.
Ehefrau Sella Hasse blieb noch bis etwa 1930 weiter in Wismar, wohnte zuerst am Dahlberg 3 und später in einer Villa am Fürstengarten, heute Goethestr. 7. Für ihre vorher verstorbene Tochter Hanne, ihren Mann und sich selbst schuf sie Grabstätte auf dem Wismarer Friedhof. Die Grabanlage steht unter Denkmalschutz.
Der Nachlass der Künstlerin ging größtenteils an die Stadt mit der Verpflichtung, das Grab zu erhalten und zu pflegen.
(Quelle: Detlef Schmidt, Kalenderblatt zum 12. Februar, am 26.08.2018, https://www.wismar.blog/allgemein/kalenderblatt-zum-12-februar/)
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