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Zur Historie von Experimental- / Amateurfunk in Wismar und der Ingenieur-Akademie

Wismarer Beiträge Heft 24

 

In den Online-Ergänzungen werden Originaldokumente der Recherchen (überwiegend aus dem Stadtarchiv der Hansestadt Wismar) zur Ansicht oder zum Download angeboten. Sütterlin-Handschriften wurden "übersetzt" (für die Unterstützung bei diesen Transkribtionen gilt mein Dank besonders Frau Patricia Settgast vom Stadtarchiv!) und einzelne Inhalte zum besseren Verständnis ergänzend kommentiert.

Im Heft 24 - die Prologgeschichte

Der als Prolog gedachte erste Teil im Heft 24 widmet sich einem besonderen Jubiläum 2018 und damit zunächst dem Dozenten und Baurat Dr.- Ing. Kurt Heinrich, dem Leiter der Abteilung Elektrotechnik (ET) der Ingenieur-Akademie Wismar ab 1922. Und vor allem dem Jubiläums-Anlass für 2018 - einer kleinen Karte aus Frankreich, die nach 90 Jahren für weltweites Aufsehen sorgen wird...

EK4ABK - QSL von 1928

Zum Inhalt

Dr.-Ing. Kurt Heinrich, ein von Hause aus Maschinen-und Elektroingenieur und Absolvent der Königlich Sächsischen Technischen Hochschule Dresden (heute TU Dresden), leitete die Abteilung ET ab 1922. In der beruflichen Vita des Bewerbungsschreiben des damals 30-jährigen Heinrich sind die Akzente bereits ablesbar, die die ET in seiner Amtszeit in Wismar die nächsten zehn Jahre nachhaltig prägen werden. (das Bewerbungsschreiben neben vielen anderen Dokumenten im Original unter Online-Ergänzungen )

Gleichzeitig etablierte er das erste An-Institut der Abteilung ET in Wismar - das "Elektrotechnische Institut". Heinrich war für die Akademie Wismar der offizielle Genehmigungsinhaber und Betreiber einer im Laboratorium am Baumweg angesiedelten Versuchsfunk-/ Amateurfunk(sende)stelle - eine der allerersten Funkstellen in Deutschland überhaupt!

Im Zusammenhang mit den im Lehrbetrieb dort stattgefundenen Praktika im Rahmen seines Lehrfachs zur Drahtlosen Telegrafie kann Dr.-Ing. Kurt Heinrich durchaus berechtigt auch als Begründer der Hochfrequenz- und Nachrichtentechnik in Wismar angesehen werden. Heinrich pflegte seine guten Kontakte zur Industrie und zu Verbänden, die er bei seinen früheren beruflichen Tätigkeiten hat aufbauen können. Das kam der Laborausstattung wie auch seinen Absolventen bei der Arbeitsvermittlung zugute. "Seine" Absolventen hatten einen guten Ruf.

Wir begleiten den Herrn Baurat einen Tag lang in seinem nun siebten Jahr in Wismar, am 16. Februar 1928. Das wird der Tag sein, wo er eine Art Postansichtskarte auf den Weg nach Frankreich bringt, ohne auch nur ansatzweise sich vorstellen zu können, was diese 90 Jahre später alles bewirken wird. Dieses Kärtchen - ein weltweites Unikat - ist die älteste noch existente Funkbestätigungs-Karte (QSL) dieser ersten Wismarer Funkstelle! …  (die ganze Geschichte im Heft 24 der WB)

Nach 90 Jahren zurück in Wismar!

Nach 90 Jahren, im Jahr 2018, ist diese beschriebene Karte im Original durch eine Schenkung des französischen Funkamateurs, Funkhistorien-Sammler und Amateurfunk-Chronist der französischen Amaterfunkvereinigung REF Gérard Debelle an ihren Ursprungsort Wismar zurückgekehrt!!!

Gérard F2VX übergibt 2018 die Originalkarte stellvertretend an den DVV Franz Berndt DL9GFB/ Traueranzeige

Die Original-Karte von 1928 im schützenden Acryl-Präsenter

Diese Funkbestätigungs-Karte (QSL) ist der Nachweis für bereits (über) 90-jährigen Amateurfunkbetrieb aus Wismar und somit auch Beleg für den allerersten aus dem Bereich des heutigen Bundeslandes Mecklenburg-Vorpommern überhaupt!!! Ein daraus abgeleitetes Jubiläum führte im ersten Halbjahr 2018 zu einer weltweit stark beachteten Wismarer-Funksonderaktivität unter DM90AIW (externer Link).

Dokumente im Original

Parallel zu den Print Veröffentlichungen biete ich den Leserinnen und Lesern hier online weitere, ergänzenden Informationen, Bildern und Abhandlungen an. Dank Internet besteht so die einmalige Möglichkeit, sich die in den Artikeln beschriebenen Original-Dokumente auch selbst "anzusehen".

Dokumente im Original unter Online-Ergänzungen

Korrekturhinweis zur Legende Titelbild bzw. erste Innenseite

Die Abteilung Elektrotechnik der Ingenieur-Akademie nutzte seit 1910 die Räumlichkeiten im "Laboratorium" am Baumweg (Heft 24/Titelbild),  dem allerersten Akademie-Neubau in Wismar überhaupt. Für den Laborbetrieb das "Elektrotechnische Labor", was wiederum auch Heimstatt von Dr.-Ing. Heinrichs An-Institut, dem "Elektrotechnischen Institut", mit der Versuchsfunkstation war.

(Diese etwas schwierige Konstellation führte im Heft 24 auf Seite 2 zu einer letztlich nicht korrekten Bezeichnung der Fotoansichten von Titel- und erster Umschlagseite. Das tut mir leid. 

Korrekt für Titelfoto: Laboratorium (am) Baumweg der Ingenieur-Akademie Wismar mit Teilansicht vom Maschinentechnischen Labor. Korrekt für erste Innenseite: Elektrotechnisches Labor im Laboratorium Baumweg in den frühen zwanziger Jahren; NEU: nach letzten Recherchen entstand dieses Foto bereits 1910/1911 ! dazu mehr im Heft 25!)

Wie geht es weiter?

In den folgenden beiden Teilen (Heft 25/2019 und Heft 26/2020) werden wir die Verdienste des Dr.-Ing. Kurt Heinrich genauer beleuchten und sein trauriges Ende in Wismar. Dazu lernen wir weitere Dozenten, Assistenten und Studenten der frühen Elektrotechnik kennen. Aber auch den AStA (Allg. Studentenausschuss), die Akademieleitung, das Kuratorium und den Verwaltungsausschuss des Rates der Stadt... juristische Auseinandersetzungen, zwischenmenschliche Beziehungen und offene Konflikte - bis in den 2. Weltkrieg hinein und seinem Ende.

 zum Zweiten Teil im Heft 25 

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Bezugsmöglichkeiten der Wismarer Beiträge

Das Heft 24 (Inhaltsübersicht) wie auch frühere Ausgaben der "Wismarer Beiträge" sind am einfachsten über das Stadtarchiv der Hansestadt Wismar per email zu beziehen: Email an stadtarchiv@wismar.de unter Angabe des/der gewünschten Heftes/Hefte. (Mehr zum Erwerb und Direktbezug)