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Zur Historie von Experimental- / Amateurfunk in Wismar und der Ingenieur-Akademie

Ewald Neunaß, Ing.

Ewald Neunaß (Ing., Dozent, Ingenieur-Akademie/Ingenieurschule Wismar) wurde in "...Oerzenhof Mecklbg." (Oertzenhof/Woldegk bei Neubrandenburg) am 10. August 1901 geboren.

Er war Absolvent der Wismarer Ingenieur-Akademie. 1922 begann Ewald Neunaß hier sein Studium.

Studienzeit: April 1922 bis März 1925

Berufliche Laufbahn: Ab 1. April 1925 eingestellt als Assistent im Maschinentechnischen Labor des Laboratoriums der Akademie, ab Oktober 1929 tätig als Konstruktionsingenieur und ab 1932 Dozent.

 (Quelle: Archiv Hansestadt Wismar RA 6341 und durch Hinweise der Familie Neunaß 2022 ergänzt)

Ewald Neunaß als Dozent in der Vorlesung

Foto: Familienarchiv Neunaß

Studienergebnisse und Zeugnisse

Quelle: Familienarchiv Neunaß

Semestral-Zeugnis 1923
Hauptprüfung 25.03.1925
Dozenten-Unterschriften
Zeugnisnoten

Aus Dozentenaufstellung der Akademie von 1939

  • 5 Jahre Assistent
  • 4 Jahre Konstruktions-Ingenieur
  • 5 Jahre Dozent

tätig im Fachbereich Maschinenbau/ Flugzeugbau

(obige Angaben sind einer Dozentenaufstellung vom Sept. 1939 entnommen)

(Stadtarchiv Wismar, RA 6341, 1925-1946)

Technischer Leiter der Akademischen Fliegergruppe

In der Akademischen Fliegergruppe war Ewald Neunaß der Technische Leiter; im Vereinsvorstand die Funktion des Flugwarts.

Die Akademische Fliegergruppe Wismar gründete sich lt. eines Aram 16. Oktober 1929, was Zeitungsartikel aus dieser Zeit belegen.

Jedoch eine Vereinsgründung mit Vereinsregister-Eintrag als

Akademische Fliegergruppe an der Ingenieur-Akademie der Seestadt Wismar a.d. Ostsee ist erst am 26. April 1932 erfolgt.

Gründungsvorstand 26. April 1932
Dozent E. Neunaß, der Herr mit Hut [3]

Foto: Familienarchiv Neunaß

Neunaß zur Wismarer Funkausstellung 1929

Ob Neunaß auch selbst Mitglied im vom Dozenten Kurt Heinrich 1923 gegründeten Funkverein Wismar e.V. war, ist nicht gesichert. Auf alle Fälle hat er sich aber an den vom Funkverein organisierten Funkausstellungen in Wismar beteiligt. Anlässlich dieser (belegt fünf von 1926 bis 1930) wurden Selbstbauprojekte rund um das Rundfunk-Radio und Funkempfänger der Öffentlichkeit präsentiert (1928/29 z.B. im Hotel Stadt Hamburg) und nach Begutachtung durch eine Kommission entsprechend prämiert. 1929 bekam Doz. Ing. Ewald Neunaß für seinen selbst gebauten Radioschrank den 1. Preis in Form eines gravierten silbernen Pokals.  (beides im Familienbesitz Neunaß)

(mehr dazu unter Vereine bzw. Funktechnischer Verein)

1. Preis 1929 - Pokal

 

 

Neunaß' prämierter Radioschrank von 1929 / 2022 noch in Nutzung (das frühere Radio-Innenleben wurde nachempfunden)
Foto: Familien-Archiv Neunaß 

Funkausstellungen 1928 / 1929 - Pressemeldungen

 

zu Funkausstellung 1928

Bericht zur Funkausstellung 1929

Zeugenaussage im Prozess gegen Heinrich

Ewald Neunass hatte sich am 22. März 1932 auf Veranlassung des Gerichts neben Stadtinspektor Fust, Assistent Ing. Robert Ermes, Dipl.-Ing. Fritz Müller und Hausmeister des Laboratoriums Hameister schriftlich zu den Vorwürfen Anklagepunkt VI "Betrügerische Handlungen" im Prozess gegen Dozent Dr.-Ing. Kurt Heinrich zu äußern. Hier zu den angeforderten schriftlichen fünf Aussagen.

Gesondert zu den transkribirten Seiten der Zeugenaussage Neunaß (noch in Bearbeitung)

Wie kleinkariert sich diese Anschuldigungen im Vergleich zum Engagement Heinrichs ausmachen, zeigt dieser Brief Heinrichs von 1926 an den damaligen Direktor der Akademie Michenfelder.

Probleme bei der Verbeamtung

Es wird für den Konstruktionsingenieur/ -lehrer Neunaß (nur) eine Gehaltsstufe eines "...akademischen Zeichen- und Turnlehrer" angedacht, was dem Gehalt eines Gewerbeoberlehrers entspräche.

Oberbürgermeister Pleuger zum Besoldungsalter und der Eingruppierung

Nach 1945

Abteilungsleiter Schiffsmaschinentechnik

… hervorgegangen aus früherer Abt. Maschinenbau "

Quelle: Zur Geschichte des Studiums in Wismar 100 Jahre - von der Ingenieur-Akademie Wismar zur Hochschule Wismar/ S. 152

1958 zum 50-jährigen Jubiläum war "… Ewald Neunaß der dienstälteste Dozent der Ingenieurschule", jedoch gemäß Vorwort der Festschrift per März 1958 aktuell erkrankt.

Quelle: Festschrift zum 50 Jahre Ingenieurschule zu Wismar, Redaktionsschluss 16. März 1958, Druckhaus Einheit Wismar

Buch Praktische Strömungslehre

Sein Wissen und vor allem seine in den Laborexperimenten gewonnenen praktischen Erfahrungen schrieb Neunaß in den Jahren 1965 bis 1967 nieder, was als Buch "Praktische Strömungslehre" im VEB Verlag Technik 1967 in Berlin erschien. Das Buch gilt als Klassiker und wird heute noch von vielen Antiquariaten insbesondere online angeboten. 

Eine Originalausgabe befindet sich natürlich auch in der Bibliothek der Familie Neunaß.

ausgewählte Kapitel = Erfahrungen zu Akademiezeiten

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Ewald Neunaß verstarb im Alter von 72 Jahren am 16. Juli 1973.

 

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